Chemische und mineralische Filter

Eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl des Sonnenschutzproduktes.

 

Wie schützen chemische UV-Filter vor zu viel Sonne?

 

Chemische UV-Filter können gut in die oberste Schicht der Epidermis eindringen. Sie nehmen die Energie der UV-Strahlen auf und verwandeln sie entweder in Wärme oder in Reaktionsprodukte.

 

Durch Kombination verschiedener chemischer Filter lässt sich ein sehr hoher Lichtschutzfaktor erreichen.

 

Chemische Filter sind auf der Haut nicht sichtbar. Das erklärt ihre Beliebtheit trotz der großen Liste der bedenklichen Nachteile:

 

Die Reaktionsprodukte chemischer Filter sind bisher nicht ausreichend erforscht. Sie können hormonell wirken. Studien haben bei Zellversuchen und bei Tierversuchen nachgewiesen, dass die Fortpflanzungsfähigkeit beeinflusst wurde und das Krebswachstum angeregt wird.

 

Chemische UV-Filter wurden in der Umwelt in Fischen, aber auch in der Muttermilch nachgewiesen. In Schwimmbädern wird vermehrt Dioxin nachgewiesen. Dioxin ist ein hochtoxisches Reaktionsprodukt, das sich aus einer Reaktion von UV-Filtern mit Chlorvorstellen bilden kann.

 

Chemische Filter verlieren ihre Wirkung nicht nur auf der Haut (der LSF zeigt die Zerfallszeit an), sondern auch in der Flasche. Sie zersetzen sich nach drei bis sechs Monaten und sind danach nicht mehr wirksam.

 

Chemische Filter müssen vor dem Gang in die Sonne für die zu erwartende Strahlung gewählt werden, ein Nachcremen in der Sonne geht nicht.

 

Chemische Filter und deren Reaktionsprodukte können allergische Reaktionen auslösen.

 

Wie schützen mineralische UV-Filter vor zu viel Sonne?

 

Mineralische UV-Filter bestehen meist aus Titandioxid und Zinkoxid. Sie reflektieren das Sonnenlicht wie kleine Spiegel.

 

Damit das ganze Spektrum der Sonne erfasst wird, braucht es eine Mindestgröße der Pigmente.

 

Da UV-Licht in der Lage ist aus dem Titandioxid Elektronen auszuschlagen (dadurch entsteht ein elektrisches Feld), sollte man das Titandioxid für Sonnenschutzprodukte ummantelt wählen. Die Ummantelung hilft zudem, dass sich die Pigmente gut in der Emulsion verteilen und nicht in die Haut eindringen können.

 

Den gewünschten Lichtschutzfaktor kann man durch die Menge der aufgetragenen Creme und der Häufigkeit des Auftragens selbst einstellen. Ein Nachbessern ist jederzeit möglich. Bei einem deckenden Auftrag kann man einen 100%igen Schutz erzielen.

 

Mineralische Filter schützen sofort nach dem Auftragen. Sie sind, sofern ummantelt eingesetzt, chemisch stabil und können keine schädlichen Reaktionsprodukte bilden. Die ummantelten Pigmente sind nicht allergen.

 

Leider enthalten im Handel oder in der Apotheke erhältliche Sonnenschutzmittel neben Titandioxid auch meistens chemische Filter. Um das zu vermeiden, muss man die Inhaltsstoffe genau lesen.

Quelle: Rosel Heim nature+science